Ausverkauftes Haus, Sekt und Bier sind kaltgestellt, die Entscheidung naht! Keine Sorge, ihr habt nichts verpasst, aber an diesem 32. Spieltag kann der 1. FC Kaiserslautern nach vier langen Jahren die Rückkehr in die Bundesliga perfekt machen. Am Freitag abend ab 18:00 Uhr reicht der Kurz-Elf vor heimischer Kulisse ein Sieg gegen das abstiegsbedrohte Hansa Rostock, selbst ein Unentschieden würde aufgrund der Tordifferenz nur noch theoretische Zweifel hinterlassen. Auch Platz 2 und 3 sind relativ sicher, hier geht es allerdings noch um die (wichtige) Reihenfolge. St. Pauli trifft am Freitag auf das fast abgestiegene Koblenz, Augsburg muss am Sonntag nach Frankfurt zum FSV.
Soviel zu Liga 2. Auch in der Bundesliga könnte am Wochenende nächsten definitiven Entscheidungen fallen. Die erste ist ein bisschen unbemerkt an uns vorübergegangen: Werder hat sich bereits für den Europapokal qualifiziert, denn DFB-Pokal-Finalgegner Bayern kann nicht mehr von drei Mannschaften außer Werder auf Platz 4 verdrängt werden, sodass Werder den EL-Platz sicher hat. Natürlich wollen die Jungs von der Weser mehr und den 3. Platz verteidigen. Im Topspiel des Tages geht es gegen den 1. FC Köln. Auf den zweiten Blick ist das Treffen tatsächlich ein Topspiel, denn immerhin sind beide Mannschaften im Moment gut in Form (s.u.). Die Werderjäger sind das wieder einmal bitterböse abschmierende Leverkusen (gg. Hannover) und der BVB (in Nürnberg), für deren Gegner es schon um alles geht. Keine leichten Aufgaben. Auf Platz 6 hat sich aufgrund der furiosen Rückserie der VfB Stuttgart eingerichtet (am Freitag in Bochum im Einsatz). Der HSV liegt schon zwei Punkte zurück und verliert immer mehr an Boden. Zudem liegt der sonntägliche Auftritt in Sinsheim zwischen den beiden EL-Halbfinals. Wolfsburg und Frankfurt dürften aus dem Rennen ausgeschieden sein, zu groß der Rückstand. Kommen wir auf die möglichen Entscheidungen des Wochenendes zurück. Gewinnt Schalke in Berlin, haben sie zumindest Platz 2 in der Tasche und der Manager Felix Magath kann aktiv werden in Sachen Kuranyi und Co. Den Bayern reicht sogar ein Punkt, um die erneute CL-Qualifikation zu erreichen, sie müssen im 70er Jahre-Klassiker nach Mönchengladbach. Auch auf der Kehrseite der Tabelle könnte es entscheidend werden: Gewinnt Hertha nicht gegen Schalke, könnten die Berliner sich schon am Wochenende verabschieden. Bei einem Sieg wäre dagegen wohl wieder ein Funkel Hoffnung da...
Formtabelle Top (letzte Ergebnisse zuerst) 1. Stuttgart 15 P. (S-S-S-S-S) 2. Werder 12 P. (S-S-N-S-S) 3. Köln 10 P. (S-S-N-S-U) 4. Frankfurt 10 P. (U-N-S-S-S) 5. Wolfsburg 9 P. (N-S-S-S-N)
Flop (letzte Ergebnisse zuerst) 14. Nürnberg 4 P. (N-N-S-N-U) 15. Hannover 4 P. (N-S-U-N-N) 16. Hoffenheim 3 P. (U-N-N-U-U) 17. Bochum 1 P. (N-N-U-N-N) 18. Leverkusen 1 P. (N-U-N-N-N)
Torjäger: Kießling (21) führt jetzt vor Dzeko (20). Auf Platz 3 lauern noch Kuranyi und Barrios (je 18).
Angesichts der Lücke zwischen Platz 6 und 7 stehen die Europacup-Teilnehmer wohl fest. Spannend noch der Kampf um Platz 3, wo sogar Stuttgart noch eine Minimalchance hat. Der HSV könnte sich mit einem Sieg in der Euro League übrigens einen zusätzlichen Startplatz holen. In der derzeitigen Verfassung erscheint das aber nicht möglich.
Den Rückrundentitel hat Stuttgart so gut wie sicher. Aber die Schwaben können noch weiter Bestmarken setzen: Bisher waren 39 Punkte die beste Rückrundenausbeute, derzeit hat Stuttgart 37. Den Rekord von 12 RR-Siegen hat der VfB bereits eingestellt. In der Rückrunde holten die Schwaben 21 Punkte mehr als in der Hinrunde (37/16). Ebenfalls Rekord, im Moment noch gemeinsam mit Waldhof Mannheim (31/10; Saison 88/89). Christian Gross ist jetzt genau eine Halbserie lang Coach (17 Spiele) und hat dabei sagenhafte 41 Punkte eingesammelt (13 S - 2 U - 2 N). Das ergibt einen Schnitt von 2,41 Punkten pro Partie - Bestwert aller Coaches mit mehr als einem BuLi-Spiel.
Der 1. FC Kaiserslautern ist wieder zurück: nach 1441 Tagen Zweitklassigkeit profitierten die Pfälzer trotz einer 0:1-Heimniederlage vom Augsburger Unentschieden in Frankfurt.
Hertha BSC hat auch im 15. Heimspiel in Folge nicht gewinnen können und stellt damit den Negativrekord von Stadtrivale Tasmania ein. Am letzten Spieltag gegen den FC Bayern hat die Hertha beste Chancen, sich diesen tollen Eintrag in die Geschichtsbücher alleine zu sichern. Derzeit hat Hertha 9 Heimpunkte, ebenso viele wie Tasmania auch. Anno 65/66 holte die völlig überforderte Mannschaft von Tasmania allerdings nur 1 Auswärtspunkt (in Kaiserslautern), Hertha bringt es da immerhin auf 14 Punkte.
Alex Meier erzielte seine Saisontore 9 und 10. Damit schafft er erstens einen Karrierebestwert und ist zweitens auch unter den besten Mittelfeldspielern der Liga in dieser Kategorie. Robben, den man auch als Außenstürmer betrachten könnte, hat 14 auf dem Konto, Müller, der vor allem in letzter Zeit vornehmlich vorne spielt, ebenso wie Meier 10.
Müller hat anfang der Saison auch vorne gespielt, als van Gaal noch mit 3 Spitzen hat spielen lassen. Er wurde ja erst zur Winterpause bei Comunio vom Stürmer zum Mittelfeldspieler deklassiert Über Robbens Position kann man sich streiten, aber der Niederländer ist auch kein Vergleich. Von daher gute Leistung vom Meier.